Trockeneisstrahlen

Moin.

Ich habe mich nun nach langem Ringen entschlossen, mir ein Trockeneisstrahlgerät zu kaufen. Chinamüll brachte ich nicht übers Herz. Es wurde der Cube Vario von Südstrahl aus dem schönen Baden-Württemberg.

Es gibt so viele sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten für das Strahlen mit Trockeneis.

Beobachtet habe ich das Thema seit gut 20 Jahren. Damals war der Invest mit über 50.000 € noch extrem hoch. Da das BaFa aus mir unerfindlichen Gründen Querschnittstechnologien mit 50 % verlorener Förderung unterstützte, wurde es eben ein neues Boge Druckluftzentrum. Meine alten Kompressoren wurden verkauft und nun habe ich für 2.000 € ein C14PM.

Allein, um die Einstiege, Felgen, Türscharnierbereiche und weitere unzugängliche Orte am Auto zu reinigen, lohnt sich solch ein Trockeneisreinigungsgerät. Und mieten war keine Option. Trockeneispellets kosten 30 kg 38 € netto. Bei Bestellung bis 12 Uhr am nächsten Tag da.

Ich bin gespannt. Wirklich sehr.

Sodele. Am 12.1.24 kommt mein Südstrahl Cube Vario Trockeneisstrahlgerät. Mit Düsenkoffer und einer 40 mm Flachdüse extra. Ich werde dann mal etwas in den „gewerblichen“ Bereich einstellen, wenn es soweit ist. Ist zwar für mein Hobby, nichtsdestotrotz mit Umsatzsteuer erworben und das Finanzamt mag es nicht, wenn man nicht wenigstens ein paar Rechnungen schreibt ☺️.

Moin.

Schon einige Dinge ausprobiert:

- Gummimatten EQA: werden wie neu

- Jura D6 von innen gereinigt

- Mobotix M15 entlackt

- Miele Backbleche (gelocht) gereinigt

- Werkzeuge von Makita gereinigt

- Vaupel Becherpistole gereinigt (Wachs Dinitrol)

- Sneaker gereinigt 😆

- Jungheinrich EJD 220 (Elektrik) gereinigt

- usw.

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Moin.

Es kann leider auch anders laufen. Mein erster zahlender Kunde wäre ein siebenfacher Vater (ja, ich habe ihn gefragt, ob das Fernsehprogramm so schlecht war und dankte ihm als zukünftiger Rentner 😄) gewesen. Es sollte der Unterboden mit Asilikos gestrahlt werden, dann mit Trockeneis. Der Motorraum mit Trockeneis. Der Unterboden wäre dann mit Owatrol Öl und Permafilm behandelt worden. Türen, Hauben und Klappen mit 360° Sonde und Owatrol Öl. 1.800 € brutto. Ich habe ihm geraten, die Kotflügel zu demontieren. Es ist ein VW T4, 2001, 380.000 km. Klima tot. Lackierbetrieb verkaufte ihm einen neuen rechten Kotflügel (Original VW für 430 € mit „Kiemen“ inkl. Lackieren für 1.300 €. Leider war der Kotflügel innen ohne Schutz und nach zwei Jahren rostig. Eine Schweißarbeit 8x8 cm hatte 650 € gekostet. Schlecht geschweißt und ohne Schutz. Rost. Der wurde permanent veräppelt.

Nach Demontage der Kotflügel habe ich erstmal eimerweise Dreck weggesaugt. Danach sanft mit Wasser gespült.

Dass man die Innenkotflügel mit PU Schaum einklebt, kannte ich so nur von den ausgeschäumten A-Säulen des Alfa Sud um 1972. Ergebnis nach einem deutschen Winter war, dass man die Windschutzscheibe inkl. der A-Säulen leicht entfernen konnte 😆.

Ich habe nach einigen Stunden abgebrochen und dem Kunden empfohlen, den Wagen zu entsorgen. Ein mies reparierter Unfallschaden (mit Flüssigkunststoff „repariert“ (!)) an den Trägern, lassen einen wirtschaftlichen Totalschaden befürchten.

Besonders „intelligent“ sind die Lösungen von Volkswagen, um Vibrationen zu dämpfen. Um die Ansaugung der Luft für den Motor wurde ein Moosgummi eingesetzt. Das wog dann inkl. Wasser und Dreck mindestens 2 kg. Die Dämmmatten im anderen Koflügel waren nass und lagen am blanken Metall an. Den Träger vorne (4 mm Quadratrohr) konnte ich nach Entfernen des Rostes rechts mit dem Finger (!) eindrücken. Die Karosserieteile im Spritzwasserbereich haben überall Fugen, in welchen sich Dreck und Feuchtigkeit sammelt. Konstruktiv absoluter Mist.

Aus meinen 1.800 € wurden dann 450 € brutto. Ich kann einfach niemandem Schrott verkaufen. Und der Kunde hat nun aktuell andere Prioritäten als einen mit Trockeneis gestrahlten Motorraum 😃.

Trotzdem war er zufrieden, dass ich ihm die Wahrheit gesagt habe. Das ist auch ein schönes Ergebnis.

Die Katastrophe in Bildern:

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Mal einige Bilder aus der Praxis. 100 kg Trockeneis und immer noch nicht fertig. Der Kunde hat den Karmann Ghia (1968) für 25.000 € gekauft. Plus eine Schrottlackierung für 4.000 €.

Schweller übereinander gebraten. Bodenwanne beifahrerseitig geheftet und mit Acryl eingeklebt. Bleche irgendwie geklebt und alles mit Bitumen zugeschmiert. Karosseriefugen mit Maleracryl gefüllt.

Unter den Lampentöpfen alles mit Epoxidharz vergossen. Oben im Kotflügel GFK Matte und Epoxidharz (ich dachte, darauf steht langsames Erdrosseln?) Spachtel ohne Ende. Karosserie wurde sicher einige Male wieder gerade (oder auch nicht) gebogen. Lackierung auf blankem Blech oder den Unterbodenschutz überlackiert 🤦🏻.

Er wollte „nur“ den Unterboden und die Radhäuser gestrahlt haben.

Und „nee, Rost hat der keinen. Hat der Verkäufer gesagt“ … Argh.

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LJ-75 : nein. Vor zwei Jahren von einem Privatmann.