Wie effizient sind E-Fuels ?

  • Hallo Nicole.

    Da gebe ich dir Recht, dass ein Antrieb, der nur 20% der Energie zur Fortbewegung nutzt, nicht effizient sein kann.

    Ich vermute mal, was E300TD damit ausdrücken wollte, ist: bevor man Windräder und PV wegen Überproduktion ausschaltet oder auch rückbaut, man lieber in die Elektrolyse und andere Wege die Energie steckt. Dann hat man Reserven für die Zeit ohne Wind und/oder Sonne.

    Gruß

    Axel 8)


    EQA 350 - 19“ AMG Doppelspeiche, kosmosschwarz-metallic

  • Moin.


    Effektiv ist es, einen Baum mit der Axt zu fällen und nicht mit dem Taschenmesser. Effizient ist eine geeignete Kettensäge. Das ist der Unterschied.


    Solange E-Fuels nach dem Hans-und-Franz-Verfahren (Fischer-Tropsch) hergestellt werden, ist die Energiebilanz der Herstellung immer verheerend schlecht, da das Verfahren riesige Mengen Energie benötigt. „E-Fuels“ wurden schon im zweiten Weltkrieg aus Kohle hergestellt.


    Das Verfahren zur Herstellung von BTL, exemplarisch HVO100, benötigt weniger Energie, aber immer noch viel.


    PTL (Power to Liquid) ist am Schlechtesten von der Energie Bilanz her. CO₂ aus der Luft ziehen und Kraftstoff herstellen. Das geht prima. Die Bilanz ist allerdings mies.


    All’ diese Kraftstoffe kann man nur mit erneuerbaren Energien herstellen, die dann im Überschuss vorhanden sein müssen. Dann sind E-Fuels effizient.


    Was nützt dem EQA Strom, wenn dieser aus einem Braunkohlekraftwerk stammt? Der Dreck kommt dann an anderer Stelle aus dem „Auspuff“.


    Solche Diskussionen sind immer mit Augenmaß und einem Verständnis für Physik und Chemie und (leider) BWL zu führen.


    Ich fahre in S212 seit zwei Jahren 100% GTL und tanke zwischendurch HVO100; einfach weil diese XTL Kraftstoffe 90% weniger Ruß und viel weniger CO₂ produzieren. Und für den Dieselmotor ist XTL perfekt. Das Motoröl ist nach 10.000 km immer noch golden, nicht schwarz.

    1977 Alfa Romeo Giulia Nuova Super 1600 - 1986 Mercedes Benz 560 SL - 1987 Fiat Uno Selecta - 1996 Mercedes Benz E 300 Diesel T-Modell - 2014 Mercedes Benz E 350 T-Modell BlueTec 4matic - 2023 Mercedes Benz EQA 300 4matic.

  • LEXA: Dem würde ich grundsätzlich auch zustimmen!


    Allerdings würde ich nicht als ultima ratio e-Fuels daraus machen. Es gibt noch viele andere Stellen, an denen wir diesen Wasserstoff gebrauchen können, statt mit noch mehr Energieaufwand e-Fuels daraus zu machen - denn mit Wasserstoff hat man ja noch kein e-Fuel, dazu braucht man noch CO2 Abscheider und Reaktoren, die dann aus H2, CO2 und jeder Menge weiterer Energie dann Synthesegas und schlussendlich e-Fuels machen.


    Alleine den Wasserstoff könnte man aber als gut lagerbares Gas als Langzeitspeicher benutzen, um ihn später bei Flauten wieder zu Strom zu machen; wäre vermutlich besser investiert.


    Es sind spannende Zeiten, was Energie angeht! Und es gibt noch keine abschließenden Wahrheiten. Praktisch jeden Tag werden jetzt neue Dinge entwickelt, die effizienter sind - sei es Photovoltaik, Windräder, H2 Herstellung, Speicher jedweder Art für Kurz-, Mittel- und Langzeit... und die unbeliebte Heizungsdiskussion nicht zu vergessen :) Ein "weiter so wie immer" gibt es gerade nicht, wir müssen uns alle auf Neues einstellen. Zumindest ich finde das spannend und aufregend! (In den letzten sechs Monaten war der Anteil Regenerativer um die 60%! Ist das nicht irre? Vor ein paar Jahren noch völlig undenkbar!)


    Was mich aber in der Tat etwas besorgt ist die Verteilung der Lasten dieser Umstellung. Verantwortliche, die eigentlich diese Entwicklung hätten sehen müssen, haben jahrelang lieber Gewinne maximiert, statt zu investieren. Und jetzt, wo wir die Notwendigkeiten dringend vor Augen haben, jetzt jammern alle, dass sie kein Geld haben, mehr Zeit brauchen und verlangen, dass wir als Gesellschaft und Staat dafür aufkommen. Dafür habe ich wenig Verständnis, es ärgert mich und ich finde, unser Staat lässt sich viel zu leichtfertig darauf ein. Ich würde diese Industrien viel mehr in Verantwortung nehmen - Ja, ihr bekommt jetzt Hilfe, obwohl ihr es vergeigt habt, aber diese Hilfe müsst ihr später wieder gut machen! Diese Hilfe darf nicht in Dividenden und Vorstands-Boni enden, sondern zum Wohl der Gesellschaft. Ich hatte mal bspw. so eine Idee als die Diskussion um die Abschöpfung der "Übergewinne" aufkam: Man macht den Konzernen das Angebot, sie können jeden EURO davon behalten, den sie nachweisbar in den Ausbau von allem rund um erneuerbare Energie investieren. Jetzt ist weder das eine noch das andere passiert, stattdessen hatte in der gleichen Zeit RWE das profitabelste Geschäftsjahr seit Gründung.


    Aktuell wird wieder Alarmismus wegen des Niedergangs der Industrie betrieben, gerade am Beispiel von VW, die "Energiekosten"! Viel zu hoch! Die Industrie geht pleite oder wandert ab!

    Ist das so?

    Der Industriestrompreis ist seit Monaten auf einem Niveau von etwa 2016 [1]. VW hat im letzten Jahr 6,2 Milliarden Euro Überschuss [2] gemacht. Ist das also wirklich das Problem? Nein, eher nicht. VW hat eine Produtionsüberkapazität von etwa 500.000 Autos, die haben also ein Absatzproblem! Wundert das irgendjemand? Nein, denn VW hat in den letzten Jahren einige Entwicklungen verschlafen und dann versucht mit der Brechstange schnell Neues auf den Markt zu werfen, was aber leider noch nicht ausgereift war und am Bedarf der Kunden vorbei ging. Das hält leider bis heute an. Das liegt nicht an Standortnachteilen wie hohen Energiepreisen. Das sind selbstgemachte Probleme.


    Was hat das mit e-Fuels zu tun? Nun, Firmen wie VW haben viel in Verbrenner investiert, die sind in der Tat sehr gut und ausgereift. Alternative Antriebe und alles drumherum haben sie verpennt und liegen im Hintertreffen. Also ist die Forderung nach allem, was die alte Technologie am Markt halten könnte, nur logisch. Aus VW Sicht. Deshalb macht es aber noch keinen Sinn.


    Und vielleicht zum Abschluss, China.

    Vor fast 10 Jahren war ich das erste mal in Shenzhen, China. Shenzhen ist eine multi-Millionen Stadt (über 17 Millionen!), irre groß und Zentrum der weltweiten Elektronik, vor allem Smartphone, Produktion. Schon Jahre vor meinem Besuch dort hat Shenzhen konsequent angefangen auf E-Mobilität zu setzen. Zweiräder mit Verbrennungsmotor, die sonst in China sehr beliebt sind, sind im gesamten Gebiet Shenzhen seit Jahren verboten - schon damals, vor 10 Jahren! Alle (!) Linienbusse waren BEV! Fast alle Taxis waren BEV, die letzten Verbrenner Taxen wurden (vor 10 Jahren!) gerade ausgemustert. Zur gleichen Zeit wurde in Deutschland diskutiert, ob denn die Verbreitung von BEV überhaupt möglich sei, das ginge vermutlich gar nicht, die Netze, soviel Strom - bla bla bla. Während es in Shenzhen schon seit Jahren lief. In China.


    Zu der Zeit kannte in Europa auch noch niemand BYD. Aber von wem kamen die E-Busse und E-Taxis? Von BYD! Schon zu dieser Zeit, also vor gut 10 Jahren, war BYD in China soetwas wie VW bei uns, mit eigenen Städten zur Produktion, von allem. Die machen fast alles selbst, vor allem von Anfang auch die Batteriezellen. Heute ist BYD in China einer der größten Produzenten von Lithium-irgendetwas Speichern. Die haben schon e-Auto PKW in Serie gebaut, da haben unsere Autobauer gerade erst angefangen Pläne zu machen. Mich wundert es daher nicht im Geringsten, dass die Chinesen diese E-Autos nun konkurrenzfähig nach Europa bringen. IMHO die gerechte Strafe für die selbstgerechten Europäer, die Jahrzehntelang mit ihrer Überheblichkeit gemeint haben, sie könnten mit ihren Produkten den Chinesischen Markt beherrschen. So schnell wendet sich das Blatt. Ja ja, da sind auch ein paar unfaire Subventionen des Chinesischen Staates im Spiel. Doch das Hauptproblem ist, dass uns die Chinesen bei vielen Technologien, wie eben BEV, einige Jahre voraus sind. Das rächt sich jetzt.


    So, nun aber Schluss :)


    Viele Grüße

    nicole


    [1]

    BDEW-Strompreisanalyse Juli 2024

    [2]

    Jahresergebnis - VW Geschäftsbericht 2023
    geschaeftsbericht2023.volkswagen-group.com

  • nicole-f : das ist nicht nur ein Thema für H₂, sondern für CO₂. Das kann alles laufen, wenn wir genug Überschuss haben. Windkraft kann in PTL oder H₂ gespeichert werden. Hier sind die föderalen Strukturen leider wieder hinderlich. Demnächst mit Nazis im Osten in der Regierung oder der Problembär Söder in Bayern.


    VW hat erbärmlich betrogen und musste 32 Milliarden zahlen. Die BEV von VW sind grausam. ID3 hat den „Charme“ eines Handwerkerautos aus Hartplastik.


    Chinakracher als BEV kommen für mich nicht in Frage.


    Und ich lade den EQA ausschließlich mit der PV Anlage.

    1977 Alfa Romeo Giulia Nuova Super 1600 - 1986 Mercedes Benz 560 SL - 1987 Fiat Uno Selecta - 1996 Mercedes Benz E 300 Diesel T-Modell - 2014 Mercedes Benz E 350 T-Modell BlueTec 4matic - 2023 Mercedes Benz EQA 300 4matic.

    Einmal editiert, zuletzt von E300TD ()

  • Die BEV von VW sind grausam. ID3 hat den „Charme“ eines Handwerkerautos aus Hartplastik.

    Da bist du leider nicht auf dem Laufenden. Das Facelift hat dem Fahrzeug gut getan, der neue Motor an der Hinterachse schlägt unseren EQA um Längen (Effizient). Trotzdem kommt er nicht an den EQA ran, was die Verarbeitung betrifft. Wenn man sich den aktuellen neuen Passat ansieht, kann so ein EQE / EQS einpacken. Da wendet sich das Blatt zum Thema Hartplastik. MB hat sich ebenfalls auf den Lorbeeren ausgeruht und dem EQA einen Frontantrieb verpasst, weil billig und hatten wir schon im Regal liegen. MB und z.B. Volvo haben es Tesla nachgemacht und riesige Bildschirme verbaut, die elenden Touch Lenkräder inkl. . VW ist arrogant, aber lernt ein wenig schneller als MB und verbaut laaaangsam wieder Lenkräder mit Tasten.

    Die nächsten zwei-drei Jahre werden für VW interessant weil offenbar die Chinesen den Markt mit BEV Hochvoltbatterien überschwemmen werden, ähnlich wie in der Solarindustrie. Da wird es schwierig eine eigene HV-Batteriefertigung gewinnbringend aufzubauen und sich von der Abhängigkeit zu lösen.

    Ich bin auch der Meinung das die Menschen zur Zeit einfach irgendwie keine Lust haben sich was Neues zu holen, weil Verunsicherung vorherrscht. Egal ob BEV oder Verbrenner, dazu noch die teilweise heftigen Preise und wenn man dann noch unsere Fördermaßnahmen für Firmen und Fahrzeuge bis 95000€ ansieht, fühlt sich dann auch der letzte verar...t.

    Gruß Peter


    EQA 350 4Matic, digitalweiß met. , AMG Line, AHK, AR, 360°, Night-Paket, li+re Memory, Advanced Plus, Smartphone Integr., VZ-Assi, 20er AMG So, 19er AMG Wi, ohne Fahrassistenzpaket ;), Karten: V22.0, Fresh up 4

  • EQA243 : ich bezahle für einen Passat keine 60.000 €. Und Volkswagen ist bei (späterer) Kulanz überheblich und arrogant. Volkswagen kommt mir nicht ins Haus. Die Derivate auch nicht. Das ist meine subjektive Ansicht.


    Ein Freund hat den neuen Tiguan 2.0 TDI mit Allrad und DSG als Firmenwagen. Der steht nur in der Werkstatt. Baujahr 2024 🤣.

    1977 Alfa Romeo Giulia Nuova Super 1600 - 1986 Mercedes Benz 560 SL - 1987 Fiat Uno Selecta - 1996 Mercedes Benz E 300 Diesel T-Modell - 2014 Mercedes Benz E 350 T-Modell BlueTec 4matic - 2023 Mercedes Benz EQA 300 4matic.

  • VDie BEV von VW sind grausam. ID3 hat den „Charme“ eines Handwerkerautos aus Hartplastik.


    Da bist du leider nicht auf dem Laufenden. Das Facelift hat dem Fahrzeug gut getan, der neue Motor an der Hinterachse schlägt unseren EQA um Längen (Effizient).


    Warum sollte er denn nicht auf dem Laufenden sein?

    Charme hat doch nichts mit Technik zu tun. VW hat schon immer relativ „nüchterne“ Autos gebaut, aber insbesondere der ID.3 hat alles getoppt. Wenn wir mal von der anfänglich fehlenden AHK absehen, war das aus meiner Sicht die Hauptursache für den Flop des ID3.

    In der Verbrennersparte kannst Du fast jedes Auto kaufen, ohne eine böse Überraschung zu erleben. Letztlich trägt also viel zu einer Entscheidung dabei, ob einem ein Auto einfach gefällt, oder halt nicht.

    Warum soll das bei Elektroautos denn großartig anders sein?

    Wenn Du also ein Auto aus technischer Sicht eher im Mittelmaß baust, dann muss es aber doch wenigstens optisch was her machen. Klar ist das Geschmacksache, aber ich behaupte trotzdem, dass die gleiche Technik in einem Golf-Design erfolgreicher gewesen wäre.

    OT Ende

  • nicole-f Toller Bericht über Shenzhen, war interessant zu lesen. Wir sind nicht nur Jahre zurück im Vergleich mit China - wir sind auch stinkig, dass es so ist und deswegen hauen wir in EU den Chinesen auch noch die Strafzölle um die Ohren. Feiner Zug der EU. 🤓

    EQA 250 - Edition 1 - AMG - designo mountaingrau magno - Business - MBUX - Advanced Plus-Paket - Fahrassistenz - AR Navigation - Fahrersitz elektrisch - AHK - Urban Guard Plus - Pano-Dach - bestellt 26.06.2021 - Übernahme am 15.06.2022

  • schweppes : „feiner Zug“ gegenüber einer Menschenverachtung praktizierenden Diktatur mit Sozial Score und Lagern für Andersdenkende.

    1977 Alfa Romeo Giulia Nuova Super 1600 - 1986 Mercedes Benz 560 SL - 1987 Fiat Uno Selecta - 1996 Mercedes Benz E 300 Diesel T-Modell - 2014 Mercedes Benz E 350 T-Modell BlueTec 4matic - 2023 Mercedes Benz EQA 300 4matic.

  • Man sollte nicht alles in einen Topf werfen, sonst wird die Diskussion extrem schwierig.


    Wir hatten das Thema, ob eFuels effizient seien und kamen darüber auch auf die Machbarkeit von Batterie-Mobilität, denn damit wird es meist verglichen und darüber kamen wir auf China, die uns vormachen, dass es machbar ist, was die Sinnhaftigkeit von eFuels zum Teil infrage stellt.


    Das hat erstmal nichts mit Menschenrechten etc. zu tu.


    Aber ja, ich bin mit der Politik der Chinesischen Regierung in Vielem auch absolut nicht einverstanden. Demokratiefeindlichkeit, Unterdrückung von Meinungsfreiheit und Menschenrechten, ein zunehmender Imperialismus in Süd-Ost Asien etc. Das hat aber erstmal nichts mit Technologie und Machbarkeiten zu tun, worum es mir in dem Posting eigentlich ging.


    Die Sache mit den Strafzöllen betrifft uns hier schon eher, denn es wirft die Frage auf, wer wirtschaftlicher E-Autos bauen kann, wir hier in der EU oder China? Oder anders gefragt, wie kann es sein, dass BEV aus China soviel drastisch günstiger sind? Was auch wieder das Thema hier betrifft, wären Verbrenner mit eFuels doch die bessere Wahl?


    Wie so vieles ist es, denke ich, multi kausal, da gibt es nicht nur den *einen* Grund oder die eine Wahrheit. Vielleicht dazu noch ein Datenpunkt zumindest aus Shenzhen: Lebenshaltungskosten sind dort fast auf westlichem Niveau, noch nicht ganz so hoch, aber nicht weit davon entfernt. Die Gehälter von qualifizierten Leuten dort sind entsprechend auch nicht weit von unseren entfernt. Ein Freund in den USA sagte mal, was ich sehr treffend fand, in höher automatisierten Bereichen ist es also nicht mehr ein "Rennen" um die niedrigsten Lohnkosten, sondern ein "race machine against machine" - die benutzen dort wie hier die gleichen Maschinen, der reine Produktionskostenunterschied wird immer geringer.


    Wenn es also weniger die Lohnkosten sind, was ist es dann?


    Nun, eben vielerlei. Da ist die Tatsache, dass China sich sehr frühzeitig günstigen Zugang zu wesentlichen Rohstoffen gesichert hat, wie seltene Erden etc. Dann sind Chinesische Firmen auch nicht dazu verdammt, den Shareholder Value auf Teufelkommraus zu maximieren, was bei uns leider in den Konzernen zu Auswüchsen führt, die dann die Verbraucher bezahlen müssen. Und ja, da ist dann auch noch das Subventionsproblem. Banken sind in China praktisch in staatlicher Hand, d.h. wenn die Regierung etwas will, dann weisen sie die Banken entsprechend an. Wenn Wirtschaftszweige gefördert werden sollen, dann bekommen die eben Kredite zu fast Null. Entsprechend können die dann auch Produktionskapazitäten in Windeseile aufbauen und lange Zeit praktisch ohne Geldkosten nutzen, was dann wiederum die Produkte krass verbilligt. Und das ist das, was wir, glaube ich, hauptsächlich gerade sehen: Große Industrien die kaum Geldkosten haben, weil der Chinesische Staat ihnen Kredite in fast unbegrenzter Höhe gewährt. Die können dann Solar Panel und e-Auto Fabriken in Dimensionen hochziehen, die man sich hier nicht leisten kann und sie können dann erstmal lange Zeit fast zum Selbstkostenpreis herstellen und verkaufen, ohne schon fast obszöne Gewinnmargen einfahren zu müssen.


    Ja, das ist unfair und dagegen kann man dann berechtigt soetwas wie Zölle einführen, um den Wettbewerb wieder fairer zu gestalten.


    Es ist aber zu einfach gedacht, nur mit dem Finger auf China zu zeigen. Deutschland und die EU subventionieren auch Vieles sehr massiv, was in anderen Regionen zu erheblichen Problemen führt - man denke nur an die EU Agrar Subventionen und was dies bspw. für Afrika bedeutet. Wir machen soetwas auch und ignorieren gerne die Klagen derjenigen, die dadurch geschädigt werden, solange wir davon einen Vorteil haben, wie bspw. billige Nahrungsmittel. Wir hatten übrigens auch mal eine blühende Solar Industrie, die auch zu sehr großem Teil von Subventionen lebte, bis sie der damalige Wirtschaftsminister Altmaier in den Boden gerammt hat (vor allem das sog. "Solar Valley", heute Industrie Brache).


    Es ist komplex, es gibt keine einfachen Wahrheiten.


    Viele Grüße

    nicole