20210618 Test Mercedes EQA : Komfortabel und sparsam

  • Mercedes EQA: Komfortabel und sparsam

    "Der Mercedes EQA ist der erste Stromer der Schwaben im Kompaktklasse-Segment. Bei den Testfahrten hinterließ er einen bleibenden Eindruck.

    Dank steigender Reichweiten lassen sich mit E-Autos mittlerweile selbst längere Autobahntouren entspannt abspulen. Der neue Mercedes EQA zum Beispiel soll mit einer Ladung über 400 WLTP-Kilometer weit kommen und dank leistungsstarker Ladetechnik auch flott nachtanken."


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    "Die Elektrovariante des Kompakt-SUV GLA schafft dank 66,5 kWh großer Batterie genaugenommen 415 Kilometer laut WLTP-Protokoll. Vor der ersten Tour mit vollem Akku ist der Bordcomputer davon nicht ganz überzeugt. Er prognostiziert 385 Kilometer, was eigentlich locker für den 335 Kilometer langen Trip reichen sollte. Doch auf der Autobahn herrschen für Stromer besondere und der Reichweite nicht gerade förderliche Bedingungen.


    Ladestopp nach 200 Kilometer

    Als wir das Navi mit dem Wunschziel füttern, schlägt dieses sogleich einen rund 15-minütigen Zwischenstopp zum Laden nach rund 200 Kilometer vor. Eine kleine Rast kann nicht schaden, zumal das Reichweitenpolster mit der in Aussicht gestellten Tankpause um mehr als 100 Kilometer steigt. Reichweitenangst kam jedenfalls keine auf. Entsprechend sind wir mit aktiver Klimaanlage, eingeschaltetem Radio und einem auf 120 km/h eingestellten Abstandstempomat ins neuzeitliche Reiseabenteuer gestartet.

    Während die Landschaft an einem vorbeirauscht, entfaltet das Ambiente der gut ausgestatteten Version Edition 1 seine wohnliche Wirkung. Materialien, Verarbeitung und die Art der Einrichtung sorgen für eine Wohlfühlatmosphäre, die nur wenige andere Hersteller auf diesem Niveau bieten.

    Nicht nur wegen seines E-Antriebs ist der Benz zudem besonders leise. Das gesamte Fahrzeug wirkt fein gedämmt und solide, der brillante Klang der Audioanlage sorgt zusätzlich dafür, dass man den EQA als Genussmobil mit zudem guten Platzverhältnissen wahrnimmt. Dank der supergeschmeidigen Art möchte man gar nicht mehr auf ein normales Verbrennerauto umsteigen. Einziges Manko: Die Rückbank des EQA bietet Gästen zwar gute Beinfreiheit, doch dem Fußraum fehlt Tiefe, weshalb durchschnittlich große Menschen hier mit stark angewinkelten Beinen hocken.


    Lässige Beschleunigung

    Obwohl leise, ist der 190 PS starke E-Motor beim Vortrieb alles andere als zurückhaltend. Egal in welcher Situation man aufs Beschleunigungspedal tritt, die Maschine schiebt den Zweitonner stets lässig leicht nach vorne und vermittelt ein der Marke angemessenes Souveränitätsgefühl. Nach 8,9 Sekunden erreicht der EQA aus dem Stand 100 km/h.

    Wer beim Ampelsprint maximalen Schub fordert, bringt allerdings die Vorderräder mächtig unter Druck. Bei nasser Fahrbahn kann es zur Herausforderung werden, die allein über die Vorderräder herfallenden 375 Newtonmeter Drehmoment in sauberen Vortrieb umzusetzen. Seit Mai bietet Mercedes den EQA alternativ auch in stärkeren Allradversionen an. Doch egal welche Leistungsversion: Maximal sind nur 160 km/h möglich, die der Stromer dafür mühelos und schnell erreicht.


    Tempo kostete Reichweite

    Tempo kostet allerdings Reichweite. Bereits bei 120 km/h schrumpften laut Bordcomputer die zunächst 385 auf zwischenzeitlich 330 Kilometer. Insofern war es gut, zwischenzeitlich an einen Schnelllader von Aral anzudocken, der, wie vom vernetzten Navi angezeigt, auch verfügbar war. Dank über 100 kW Ladeleistung flossen in 14 Minuten 22 kW in die Akkus, die Reichweite erhöhte sich auf über 200 Kilometer. Das reichte locker für den Restweg, auf dem wir das Reisetempo auf 130 km/h erhöhten. Am Ziel waren noch 80 Kilometer Restreichweite und damit ein entspanntes Polster übrig.

    Entspannt war auch das Bezahlen beim Tanken, welches die „Mercedes Me“-Karte an Ladesäulen ungemein erleichtert. Hält man das Plastikkärtchen an den Chipleser, fließen die Stromlinge. Hat man genug getankt, reicht es, den Ladestecker wieder an die Säule zu hängen. Für die 22 kWh wurden übrigens 12,71 Euro berechnet, was im Verhältnis zu Benzin oder Diesel leider kein Schnäppchen ist."


    https://www.autogazette.de/fah…nd-sparsam-989407036.html